Unsere Belletristik Buchtipps im Januar 2019
Sie sind auf der Suche nach Ihrem neuen Lieblingsbuch oder einem Geschenk für Ihre Liebsten?
Stöbern Sie in unseren Belletristik Buchempfehlungen für den Januar 2019 und entdecken Sie tolle Bücher und Neuerscheinungen für jeden Geschmack.
Von uns für Sie gelesen.
Buchtipp 1: Dörte Hansen: „Mittagsstunde“
Nach dem großen Erfolg ihres Erstlings: „Altes Land“ erzählt uns die Autorin Dörte Hansen wieder eine Geschichte aus dem Norden.
In einem kleinen friesischen Dorf wächst unser Protagonist Ingwer Feddersen bei seinen Großeltern auf, die einen kleinen Hof und die Dorfwirtschaft haben. Die Welt im im Dorf verändert sich – wie überall – Flurbereinigung und Landflucht hinterlassen tiefe Spuren. Auch Ingwer studierte und lebt nun als Hochschullehrer seit 25 Jahren in der gleichen Kieler Wohngemeinschaft. Er nimmt ein Sabbatical und versorgt die pflegebedürftigen Alten. Er findet aber auch zu sich selbst und wird sich über vieles klarer.
Wir finden:
Eine sehr einfühlam erzählte Geschichte, die die Sehnsucht nach dem früheren „Landleben“ und nach intakter Natur hervorruft, aber nie kitschig und unrealistisch erscheint. *****
Buchtipp 2: Christian Torkler: „Der Platz an der Sonne“
Der Autor trifft mit seinem ersten Roman den Nagel auf den Kopf. Er pack das Thema „Flüchtlinge“ von einer anderen Seite an: Wir sind hier in Not und wollen nach Afrika fliehen. In seiner Geschichte lebt Josua Brenner so recht und schlecht im zerbombten Berlin. Auch eine neue Regierung bringt nicht die erhoffte Veränderung, sondern die gleiche Vetternwirtschaft und Korruption. Als es für Josua Brenner gar keine Aussicht mehr auf ein „besseres Leben“ gibt macht er sich auf nach Süden. Doch auch dieser Weg ist mit vielen Hürden gepflastert. Der gelobte Süden erweist sich auch nicht als des Paradies…
Zusammen mit Timur Vermes: „Die Hungrigen und die Satten“ ist dieser Roman der aktuelle Beitrag zum Flüchtlingsthema.
Wir finden:
Der Autor führt uns sehr deutlich vor Augen wie sich Flüchtlinge fühlen müssen und das auch noch auf überaus unterhaltsame Art und Weise. *****
Buchtipp 3: Jonas Jonasson: „Der Hundertjährige, der zurückkam, um die Welt zu retten“
Der Hundertjährige ist wieder da, frisch wie eh und je. Der Luxusurlaub auf Bali wird ihm langweilig und das Geld geht auch aus. Sein Freund Julius schenkt ihm zum Geburtstag eine Ballonfahrt, die natürlich -wie könnte es anders sein- mit einer Notlandung im Meer endet. Ein nordkoreanisches Kriegsschiff fischt die zwei Freunde aus dem Wasser und bringt sie direkt zu Kim Jong-un. In diesem Tempo gehts weiter …. auch Donald Trump und Angela Merkel kommen kommen darin vor …. wirklich ganz nah am „Puls der Zeit“.
Wir finden:
Ein würdiger Nachfolger des „Hundertjährigen“, wirklich witzig und voller politischer Wirrnisse, nur vom „wirklichen Leben“ wird das Buch manchmal geschlagen. Gute Unterhaltung! ****
Buchtipp 4: Juli Zeh: „Neujahr“
Die durch den großen Erfolg ihres Romans „Unterleuten“, nun fast jedem Leser bekannte Autorin, hat auch in diesem Jahr wieder einen sehr interessante Geschichte abgeliefert. Nicht so gesellschaftskritisch, dafür sehr psychologisch. Der Protagonist Henning, ein junger Familienvater, der in seinem Leben an allen Fronten Probleme hat, reist mit seiner Familie über Weihnachten/ Neujahr nach Lanzarote. Er fühlt sich in seiner Rolle als Vater und Ehemann permanent überfordert. Auch leidet er seit der Geburt seiner Tochter an Panikattaken. Am Neujahrsmorgen, bei einer überaus anstrengenden Radtour auf den Berg Femes, lässt er sein Leben Revue passieren. Als er oben ankommt fällt es ihm wie Schuppen von den Augen, daß er schon mal hier war als Kind … und damals etwas schreckiches passiert ist.
Wir finden:
Der Roman ist flüssig wegzulesen und zieht einen durch die psychologische Komponente in den Bann. Man will erfahren, warum der Mann an diesen Panikattacken leidet. Ein interessantes unterhaltsames Buch. *****
Buchtipp 5: Angelika Waldis: „Ich komme mit“
Ein ungewöhnlicher Roman über zwei sehr unterschiedliche Personen, die im gleichen Haus über dem Reisebüro „Rosa Travel“ wohnen. Die alte einsame Vita Maier und der junge Student Lazar. Der junge Mann ist zum ersten Mal richtig verliebt, lebt in einer Glückswolke und nimmt seine Nachbarin kaum wahr, bis ihn die Krankheit trifft. Durch seine Krebserkrankung verliert er alle sozialen Kontake -auch seine Freundin. Die alte Nachbarin versucht ihn wieder aufzupäppeln und die beiden tauschen auch philospophische Gedanken aus, eine ungewöhnliche Freunschaft entwickelt sich. Als Lazar wieder einen Rückschschlag erfährt macht er sich erst aus dem Staub, später macht sich das ungleiche Paar auf eine „letzte Reise“, die aber anders endet als gedacht…
Wir finden:
Eine sehr intensiv erzählte Geschichte, die einen aber nicht deprimiert. *****